Amokdrohung Ettlingen 2014
Großeinsatz nach Gefährdungslage in Ettlingen
Schnelleinsatzgruppe Süd mit 36 Helfern aus Ettlingen, Malsch, Forchheim, Völkersbach, Neuburgweier und Schöllbronn sowie 16 Fahrzeugen im Einsatz
Aufgrund auffälliger Beobachtungen wurde am 10. Februar 2014 um die Mittagszeit im Beruflichen Bildungszentrum Ettlingen Großalarm ausgelöst. Sämtliche der rund 1200 Schüler mussten in ihren Klassenzimmern verbleiben, bis die Polizei den kompletten Schulkomplex durchsucht hatte. Hier kamen rund 100 Polizisten, darunter auch ein Sondereinsatzkommando und mehrere Hubschrauberbesatzungen zum Einsatz.
Für den Rettungsdienst und Kräfte der Schnelleinsatzgruppen aus den Bereichen Ettlingen und Karlsruhe bedeutete dies ebenfalls ein Großeinsatz. Direkt außerhalb des Gefahrenbereiches wurden zwei Rettungswagen mit zwei Notärzten positioniert, der Organisatorische Leiter Rettungsdienst und der Leitende Notarzt nahmen in unmittelbarer Nähe zur Einsatzleitung der Polizei Stellung.
Schnell wurde klar, dass für die Evakuierungsmaßnahmen weitere medizinische und betreuungsdienstliche Kräfte benötigt würden. Daraufhin wurden vom diensthabenden Leiter der Schnelleinsatzgruppe Süd die DRK-Bereitschaften Ettlingen, Forchheim und Malsch alarmiert, später wurde der Alarm auf die komplette SEG Süd ausgeweitet. Zudem wurde der Einsatzleitwagen 1/12 der DRK-Bereitschaft KA-Albsiedlung und die Kreisbereitschaftsleitung des DRK alarmiert.
Die Schüler wurden von der Polizei Klasse für Klasse aus dem Schulkomplex gebracht und ins nahegelegene Eichendorff-Gymnasium weitergeleitet. Hier erfolgte durch Kräfte der SEG, unterstützt von Feuerwehr und Mitarbeitern der Stadt Ettlingen die Registrierung und Zusammenführung mit den Eltern. In diesem Einsatzabschnitt wurden zwei Betreuungsstellen eingerichtet, bei welchen auch mehrere Notfallseelsorger vor Ort waren. Mit dem Material des Gerätewagen Sanitätsdienst der DRK-Bereitschaft Ettlingen wurde zudem eine Unfallhilfsstelle für die medizinische Versorgung aufgebaut. Da in diesem Einsatzabschnitt eine Vielzahl an Helfern benötigt wurden, wurden von der SEG ARGE Karlsruhe (DRK, ASB, Malteser, Johanniter, Promedic) und dem Rettungsdienst weitere Einsatzkräfte und Fahrzeuge nachalarmiert.
Insgesamt waren rund 90 Einsatzkräfte von Rettungsdienst und Schnelleinsatzgruppen mit 35 Fahrzeugen im Einsatz.
1380 Personen wurden registriert, 10 Schüler mussten, hauptsächlich aufgrund von Kreislaufproblemen, medizinisch betreut werden. Etliche Liter an warmen Tee wurden an den Betreuungsstellen an die Betroffenen, aber auch an der Einsatzstelle an die Einsatzkräfte ausgeschenkt.